Unkraut mit dem Striegel bekämpfen

Unkraut mit dem Striegel bekämpfen

Mit dem Präzisionsstriegel ist eine Wunderwaffe im systemischen Pflanzenschutz gegen den Ackerfuchsschwanz auf dem Vormarsch. Der Zinken setzt da an, wo die Wirkung von Herbiziden gegen das resistente Ungras nicht mehr ausreicht.

 

Zunehmende Resistenzen, auslaufende Zulassungen wichtiger Wirkstoffe und ein starker Anbaufokus auf Winterungen in der Fruchtfolge sorgen dafür, dass der Ackerfuchsschwanz auf immer mehr Feldern, vor allem im Getreide, zum ungebetenen Gast wird. Dem sogenannten Präzisionsstriegel kommt beim Kampf gegen das aggressive Ährengras eine besondere Rolle zu. „Die Bekämpfung von Ackerfuchsschwanz im System erfolgt über mehrere Arbeitsschritte“, sagt Jakob Hagemann, Leiter Entwicklung und Marketing beim Agrartechnik-Hersteller Treffler im schwäbischen Pöttmes.

 

Drei entscheidende Faktoren

Damit der Striegel zur Unkrautbekämpfung eingesetzt werden kann, ist zunächst ein möglichst ebenes und feines Saatbett notwendig. Eine wichtige Rolle für den Einsatz spielt außerdem die Zeit: Wer zu lange wartet, wird Unkräuter im vorangetriebenen Wachstum nurmehr schwer mit dem Striegel in den Griff bekommen. Und auch auf das richtige Wetter kommt es an. Trockene und warme Witterung hilft, das ausgerissene Unkraut abzutöten. Regen ist nach einem frischen Striegeldurchgang eher ungünstig.

Ackerfuchsschwanz keimt schon im Herbst und tritt besonders auf schweren Böden auf. Laut Jakob Hagemann läuft 80 Prozent der Saat des Ungrases im Herbst auf und etwa 20 Prozent im Frühjahr. Hagemann rät deshalb dazu, die Aussaat bei Winterungen wenn möglich nach hinten zu verschieben, um so Zeit für die Anlage eines falschen Saatbetts zu bekommen. Durch die Anlage eines gleichmäßigen Saatbetts zwei bis vier Wochen vor dem geplanten Saattermin lasse sich das Ungras schon vor der Aussaat zum Keimen anregen. Wenn die Unkrautpflanzen nach einigen Tagen einen Zentimeter hoch stehen, hat die Stunde des Striegels geschlagen. „Der Striegel reguliert Unkräuter durch Verschütten und Herausreißen im Keimfaden- und -blattstadium“, sagt Jakob Hagemann. Somit werden sie am Wachsen gehindert und der Unkrautdruck noch vor dem Auflaufen der Kultur vermindert.

Auch im Frühjahr sei das Striegeln in der Winterung erfolgversprechend, um den Ackerfuchsschwanz in Zaum zu halten. „Im Bestand kann man relativ aggressiv striegeln“, sagt Hagemann. Indem der Striegel die Bodenkrusten im Frühjahr aufreißt, hilft er dem Acker, sich schneller zu erwärmen, fördert die Mineralisierung und regt beim Getreide die Bestockung an. „Der Nutzen geht über ​die Unkrautbekämpfung hinaus“, sagt Hagemann. „Ab dem Moment, in dem der Boden verschüttfähig ist, kann ich schon fahren.“ Dazu müssten nur die obersten zwei bis drei Zentimeter des Ackerbodens abgetrocknet sein. Zudem lasse sich beim Striegeln im Frühjahr eine relativ hohe Flächenleistung erreichen, da mit acht bis zehn Stundenkilometern relativ zügig gefahren werden könne.

 

Mit Präzision gegen Ungräser

Der Einsatz sogenannter Präzisionsstriegel, wie sie Treffler, aber auch andere Hersteller produzieren, erweise sich dabei von Vorteil. Jeder einzelne Striegelzinken arbeite hier gleich tief, strichstabil und mit gleichbleibendem Zinkendruck. Treffler habe 2004 als erster Hersteller auf dem Markt ein System mit einzeln aufgehängten Zinken eingeführt, deren Zinkendruck zentral eingestellt werden könne. Der Zinkendruck bleibe zudem in jeder Position gleich. So passten sich die Zinken an alle Bodenunebenheiten an. Damit lassen sich auch in Sommerungen wie Mais, Sommergetreide, Soja und Rüben problemlos striegeln. „Wenn die Sätechnik präzise ablegt“, sagt Hagemann. Auch im Vorauflauf sei das möglich. Hagemann rät, in jungen Kulturen mit zwei bis vier Stundenkilometern entsprechend langsam und vorsichtig zu fahren. Je größer die Kultur bereits sei, desto schneller und druckvoller könne gearbeitet werden. Zudem kann der Ackerfuchsschwanz in Sommerungen mit der Zwischenfrucht umgebrochen werden. Bei der Saatbettbereitung gelte es dann, mit dem Striegel zur Saat immer flacher zu arbeiten, um die tief eingearbeiteten Unkrautsamen am Keimen zu hindern.

Getreidekulturen werden in der Regel zweimal und bei hohem Unkrautdruck dreimal gestriegelt. Der entscheidende Durchgang ist das Blindstriegeln, besonders bei Kulturen wie Mais, Soja und Zückerrüben. Damit lässt sich der Unkrautdruck noch vor dem Auflaufen der Kultur vermindern. Beim nächsten Striegeldurchgang im zweiten bis vierten Blattstadium sollte die Pflanze ausreichend bewurzelt sein. Mit langsamer Fahrgeschwindigkeit und aggressiver Zinkenwirkung lässt sich vermeiden, dass die jungen Pflanzen zu sehr verschüttet werden. Ein etwaiger dritter Durchgang sollte dann erst sehr spät stattfinden, um rankende Unkräuter auszukämmen.

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Passende Fruchtfolgen

„Deswegen ist der Striegel so ein tolles Gerät“, sagt Hagemann. Richtig eingesetzt, werde er ein Teil des Resistenzmanagements im Kampf gegen den Ackerfuchsschwanz. Und das ist mittlerweile zu einer echten Wissenschaft geworden. „Man sollte immer erst so viel wie möglich mechanisch arbeiten und erst dann chemisch“, sagt Hagemann, denn: „Gegen Stahl gibt es keine Resistenzen.“

Dennoch hängt der Erfolg des Striegelns stark von der passenden Fruchtfolge ab. Durch Sommerungen mache man auch im Frühjahr Bodenbearbeitung und reguliere damit die 80 Prozent aufgelaufenen Ackerfuchsschwanz aus dem Herbst. Jakob Hagemanns bestes Beispiel für eine gelungene Kombination aus Fruchtfolgen und einem mechanisch-chemisch kombinierten Unkrautmanagement ist Landwirt Wilhelm Bohnsack aus Einbeck im niedersächsischen Leinetal. Nach einem Ausflug in den Ökolandbau sei er wieder ins Lager der konventionellen Landwirtschaft umgeschwenkt und setze seither bei der Unkrautregulierung im Getreide und im Rübenanbau konsequent auf den Striegel – in diesem Fall einen Treffler-Präzisionsstriegel mit Hartmetallzinken mit einem Winkel von 120° und 12,20 Metern Arbeitsbreite.

Im Getreide setze Bohnsack den Striegel mehrfach im Jahr ein. So striegle er nach der Ernte direkt die Stoppeln und fange so die erste Welle flach keimender Ackerfuchsschwanzpflanzen ein. Rund 60 Hektar schaffe er dank der Schlagkraft des Striegels, vorausgesetzt, das Stroh sei kurz gehäckselt und so gut verteilt, dass das Gerät nicht verstopfe. Erst zwei Wochen später folge eine flache Grundbodenbearbeitung mit dem Grubber. Da die Böden im Herbst nach Auflauf der Wintersaaten im Leinetal oft zu feucht für einen Striegelstrich seien, setze der Landwirt im Herbst zur Unkraut- und Ungrasbekämpfung auf Herbizide. Wenn der Boden nach Ende des Winters abgetrocknet sei, würden die Getreidebestände erneut gestriegelt. So sei es gelungen, den Ackerfuchsschwanzdruck auf den Flächen wirkungsvoll zu senken.

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Quelle Bilder und Text: MR Deutschland
https://www.maschinenring.de/blog/unkraut-mit-dem-striegel-bekaempfen

 

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